Meine erste Graphic Novel vor einigen Jahren war die Autobiographie Stiche von David Small (Carlsen-Verlag, 2012). Die Erinnerungen David Smalls führen uns zurück in seine Kindheit im Detroit der 50er Jahre. Der Glaube der Wissenschaft, sie könne alles erklären, trifft auf den krebskranken Jungen, dem niemand mitteilt, was mit ihm geschieht. Er verliert bei einer OP seine Stimme und flüchtet sich in seine Zeichnungen. In der Familie wird über vieles nicht gesprochen, das meiste bleibt ungesagt und dennoch ahnt man als Leser, dass die Familie viele Geschichten hütet. Umso mehr Raum bekommen Smalls schwarz-weiß- Zeichnungen, die vor allem Blicke und Körperhaltungen einfangen. Ein bewegendes Stück ComicArt und für alle zu empfehlen, die sich mit Kindern in (schweigenden) Familien beschäftigen.