Auf dem Hintergrund der Fragen welches Potenzial die Kunstform Comic für den Journalismus bietet und wo ihre Grenzen sind, nimmt Dr. Thomas Greven von der Freien Universität in Berlin in folgendem verlinkten Beitrag Comic-Reportagen kritisch in den Blick. Ausgehend vom amerikanischen Journalismus schreibt er: „Der amerikanische Journalismus befindet sich seit Jahrzehnten in einer tiefen Krise, verursacht durch die immer stärkere kommerzielle Orientierung der Medienwirtschaft und verstärkt durch eine spezifische Kultur der Professionalität, die sich durch die Bevorzugung offizieller Quellen und dem Verzicht auf Kontextualisierung zugunsten einer angeblichen Balance auszeichnet.“

„Emilio Tasso. Eine Abenteuerreportage“ von Alexander Bühler, gezeichnet von ZAZA Ute Röttgers; Carlsen Verlag
Was das Genre der Comic-Reportage meines Erachtens für Systemiker interessant machen könnte, ist die Verknüpfung von einer „subjektive(n) und interpretative(n) Arbeitsweise“ (Dr. Thomas Greven) mit dem journalistischen Anspruch objektiv Fakten zu berichten. Eine Reportage in Form des Comics zu erstellen, braucht Zeit. Es ist somit ein langsames Medium, das Raum für den Kontext eines Berichtes bietet.
Den Beitrag von Dr. Greven finden Sie auf der Seite der FU Berlin, und zwar hier